LF Energy: Linux Foundation entert den Energiesektor

Die Linux Foundation macht jetzt in Energie: LF Energy soll die Softwareseite des Energiesektors nach dem Open-Source-Modell reformieren. Denn die alten Netze stoßen dank neuer Anforderungen an ihre Grenzen.

Nach dem Vorbild der Open-Source-Entwicklung und unter anderem zusammen mit RTE (Réseau de Transport d’Électricité), Europas größtem Energienetzbetreiber, will die Linux Foundation laut einer aktuellen Ankündigung künftig technologischen Fortschritt im Energiesektor fördern und “den weltweiten Energiemix transformieren”. Der Name der Stiftung soll LF Energy lauten, neben RTE sind ENTSO-E (das 43 Betreiber von europäischen Electricity Transmission Systemen versammelt), die Vanderbilt University und das Electric Power Research Institute (EPRI) mit an Bord.

Über die Hintergründe für die neue Foundation informiert ein Text auf der Webseite. Während sich das klassische Energiesystem langsam im Verlauf der letzten 125 Jahre entwickelt habe, zwinge die Elektrifizierung von Allem die heutigen Ingenieure zu schnellen Veränderungen. Hier prallen ein statisches Netz und sich schnell verändernde Anforderungen aufeinander, was das alte Command-and-Control-Paradigma über den Haufen werfe.

Netze in den Griff bekommen

Zu den Neuerungen zählen die Autoren die dynamischen Betriebsanforderungen an das Netz, die nicht mehr kompatibel seien mit menschlichen Eingriffen im Fehlerfall. Die erneuerbaren Energien und die dazugehörigen Technologien (Storage und elektrische Mobilität) erfordern ebenso neue Netzmodelle wie IoT-Infrastrukturen. Alles in allem führen die Flexibilisierung der Netze zu einem komplexen System, dass sich nicht mehr nur mit menschlicher Intelligenz allein organisieren lasse. Die Autoren sehen hier eine Chance für verteilte Algorithmen und Deep Learning, der Komplexität Herr zu werden.

LF-Energy-Projekte

Zu den konkreten Projekten, die LF Energy plant, gehören dabei etwa Operator Fabric, ein smarter Assistent für Systembetreiber, die die Systeme visualisiert, Alerting einbaut, Workflows abbildet und Handlungen unterstützt. Let’s Coordinate soll bei der Organisation und technischen Kommunikation von Netzbetreibern helfen. Es soll Netzmodelle verwalten, Security-Analysen und Kapazitäts- und Ausfallplanungen ermöglichen. Powersybl dient wiederum dazu, Netze zu simulieren und so beim Planen neuer Netze zu unterstützen. Schließlich soll es die Resilient Information Architecture Platform for Smart Grid (Riaps) als Plattform dienen, für die sich effektive, sichere und verteilte Anwendungen schreiben lassen, die dann auf Riaps laufen.

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